Es fing im April einfach so an und hat sich über Monate gehalten. Es gab keinen Grund! Weder ein Unfall, ein Sturz, andere Lebensmittel, Stress oder große emotionale Schwankungen.
Mit den Kopfschmerzen hat sich einiges verändert. Ich war zu Beginn für 5 Wochen krankgeschrieben, da es für mich einfach unerträglich war, jeden Tag fast durchgehend Schmerzen zu haben. Mein Hausarzt war nach den 5 Wochen ratlos und hat mich an eine Neurologin vermittelt. Dort war leider wegen Urlaubszeit und Weiterbildung der Ärztin so schnell kein Termin frei. Ich habe noch aus der Zeit der Erschöpfungsdepression regelmäßig Termine bei meiner Therapeutin, die mich in den ersten Wochen mit den Kopfschmerzen sehr gut begleitet hat.
Ich habe mich privat zurückgezogen, da ich oft keine Lust auf Menschen oder Unterhaltung hatte. Mir war einfach alles zu viel und oft zu laut. Ich habe viel gelesen, Hörbuch gehört oder auch gar nichts gemacht. Ich bin oft nicht mit zu Verabredungen oder Treffen gegangen, das war mir einfach zu laut und zu hektisch. Mein Mann hat für die Situation immer viel Verständnis, obwohl er selbst selten an Kopfschmerzen leidet und es oft nicht einschätzen kann, wie es mir gerade geht.
Im Büro war die Situation schwierig, ich hatte immer Angst davor, dass die Schmerzen kommen und ich mich nicht konzentrieren kann. Im Büro greife ich eher zur Tablette, besonders dann, wenn Arbeit auf Termin zu erledigen ist. Ich kann mir die Arbeit meistens ein bisschen einteilen, so dass ich nicht mit Schmerzen arbeiten muss. Ich habe Gleitzeit und nutze dies auch, wenn nötig.
Die größte Veränderung für mich war, dass ich keinen Sport mehr machen konnte. Das Schwimmtraining war eher eine Qual, da mir oft bei den Rollwenden übel wurde. Ich habe dann auf Kippwenden umgestellt, aber das war nur der halbe Spaß. Außerdem konnte ich nicht wirklich „trainieren“, sondern nur noch „baden“. Das hat mir auf Dauer keinen Spaß gemacht und dann bin ich nur noch an kopfschmerzfreien Tagen ins Training. Ich habe 2017 viele Wettkämpfe abgesagt, bin aber zur Weltmeisterschaft in Budapest gefahren und hatte an den Wettkampftagen Glück und keine Kopfschmerzen und war mit mir und der Welt zufrieden.
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